Ausstellung in der Kirche St. Peter in Dorndorf Steudnitz aus Anlass von "Kunst im Garten"
12/7/2020 bis 2/8/2020. Eröffnung am 12/7/2020 um 17.00 Uhr
Nach der behutsamen Neuinterpretation des rechten Tympanon der Tautenburger Kirche und der Gestaltung einer Reihe neu-neo-gothischer gläserner Ornamentkacheln, geht es im Mai 2020 hinunter ins Tal nach Dorndorf.
Ornamente sind in ihrer Reduktion Träger von sowohl Information als auch des Bildes/der Abbildung selbst. Sie funktionieren, entgegen üblicher Auffassungen, aber auch ohne das Bild.
Wie aber verhalten sich die barocken Ornamente mit der gänzlich verschiedenen Formensprache von Fritz Körner? Wie würden sich beide Sprachen/Kontexte auf meinem Glas verhalten? Und hätte ich hierauf irgendeinen Einfluss?
Das ursprüngliche Projekt, sich im Mai dieses Jahres vor Ort den Geschichten malerisch zu nähern und in einem zweiten Schritt Schmelzfarben aufs Glas zu bringen und einzubrennen – auch dieses Projekt ist, wie so Vieles, der Pandemie zum Opfer gefallen. Notgedrungen hat sich der künstlerische Prozess in der Isolation des Ateliers vollzogen. Die Fenster und das Leben von Fritz Körner vor dem inneren Auge, Bachs Orgelmusik als Klangraum um mich herum, Diskussionen um Rosenpurpur mit Farbmühlen im Lockdown usw. bestimmten den Alltag.
So habe ich mich darum bemüht, in das Leben und Werk von Fritz Körner einzutauchen und mein eigenes (glas)malerisches Verständnis zu entwickeln, das ich in den Kontext von Vergangenheit (auch der des Barocken der Dorndorfer Kirche) und meiner/unserer Gegenwart zu setzen versuchte.
Dabei habe ich mich auf die Symbolhaftigkeit des Spiels der Bleiruten in den Arbeiten von Fritz Körner konzentriert und diese vor die fragmentierten Schwünge barocker Ornamente der Dorndorfer Kirche gesetzt.
Diese Schwünge, Fragmente, Episoden wiederum, die auch Schmerz, Leid und Schönheit ausdrücken, hänge ich zudem als Glasschnitte in Zweige, die an die Dornenkrone erinnern.
Die barocke Kirche St. Peter bietet Anregungen genug für eine Serie von Kacheln. Hinzu kommt die bewegende Geschichte des Jenaer Glasmalers Fritz Körners, der in den 1930iger Jahren die neuzeitlichen Glasfenster in der Dorndorfer Kirche schuf.
Bitte informieren Sie sich hier über das aktuelle Programm vor Ort.
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